Europa-Union feiert die Gründung des neuen Ortsverbands Mörfelden-Walldorf

Vier Initiatoren aus Mörfelden-Walldorf gründen den neuen Ortsverband / Lob von Staatssekretär Weinmeister und Hildegard Klär

„Die Vielfalt ist der eigentliche Reichtum Europas“, betonte Sezer Isik. Dafür gelte es, die Menschen zu begeistern. Um daran zu arbeiten, ist ein Ortsverband Mörfelden-Walldorf der Europa Union Hessen e.V. ins Leben gerufen worden. Es ist eine ambitionierte und wichtige Aufgabe, für die sich die jungen Erwachsenen Juliano Ament, Sezer Isik, Talha Kiraz und Roman Lorenz auf der Gründungsveranstaltung starkmachen. Bei der Veranstaltung begrüßten die Initiatoren Gäste aus Politik und stellten ihre Pläne vor. Im Anschluss folgte eine Podiumsdiskussion zu europapolitischen Fragen.

Als entscheidenden Anstoß zur Gründung führte Juliano Ament einen Besuch im Straßburger Europaparlament an. Vor Ort habe man hautnah erlebt, wie sich die Abgeordneten für die europäische Idee einsetzten, weshalb die vier Initiatoren selbst aktiv wurden. In einem Arbeitskreis bereiteten sie erste Veranstaltungen vor, auf denen Bürger und EU-Abgeordnete ins Gespräch kamen. Der nächste logische Schritt sei dann gewesen, sich einer unabhängigen Initiative anzuschließen und einen Ortsverband zu gründen. „Egal aus welcher Partei man kommt, man muss für Europa kämpfen“, betonte Ament.

Die Ziele des Verbands umriss Sezer Isik. So gehe es darum, alle Bürger Europas zusammenzuführen und Einigkeit herzustellen. Dabei bilde Europa als Wertegemeinschaft den gemeinsamen Rahmen. Kulturelle Vielfalt stelle eine Bereicherung dar. „Es geht darum, zukünftige Generationen für Europa zu begeistern.“ Erreichen möchte man dies über Veranstaltungen, auf denen verschiedene Standpunkte aufeinandertreffen sollen. Gegensätzliche Positionen und kritische Fragen will man gerade nicht außen vor lassen, ergänzte Talha Kiraz, und so an strittigen Punkten arbeiten. „Fakten statt Hass“, gab er als Leitlinie aus.

Besuch im Parlament in Straßburg als Anstoß

Begeistert vom Engagement zeigte sich der hessische Staatssekretär für Europaangelegenheiten, Mark Weinmeister (CDU). Gerade angesichts fallender Zustimmungsraten zur Europäischen Union, und vor dem Hintergrund des Brexit, brauche es solchen Einsatz vor Ort. In Italien liege die Zustimmung gerade noch bei 33 Prozent, während sie in Deutschland bei 71 Prozent angekommen sei. In solchen Zeiten gründe sich eher selten ein neuer Verband der Europa Union, so der Staatssekretär. Dabei brauche es aktuell mehr denn je den direkten Austausch rund um Europa.

„Aktive Europäer sind mehr als je gefordert“, betonte auch Kerstin Geis (SPD), die im Hessischen Landtag im Europa-Ausschuss mitarbeitet. Man müsse derzeit „klare Kante“ gegen rechte Bewegungen und Populisten zeigen.

Die Leitung des Gründungsakts übernahmen Siegfried Münzer, Vorsitzender des Kreisverbands Groß-Gerau, und die stellvertretende Landesvorsitzende Hildegard Klär. In ihrer Ansprache erinnerte Klär daran, dass die Europa Union vor 70 Jahren als Reaktion auf den Zweiten Weltkrieg ins Leben gerufen worden sei. Gemeinsam habe man sich für Frieden eingesetzt und die Menschen zum miteinander reden bringen wollen, damit nicht mehr so schnell geschossen werde. Heute gelte es, die Spaltung Europas zu verhindern: „Mit dem Kopf, dem Herzen und der Hand müssen Grenzzäune eingerissen werden.“