Europauniversität in jedem EU-Land

Der ehemalige Bundesfinanzminister Hans Eichel regt an, 28 Spitzenuniversitäten durch die Europäische Union zu gründen

 

Die Krise in Griechenland ist nur zu überwinden, wenn dort zusätzlich zu den dringenden Reformen der Verwaltung und der Sozialsysteme ein Investitionsprogramm für neue Arbeitsplätze gestartet wird. Dieses muss seinen Schwerpunkt im Tourismus und in der Erzeugung erneuerbarer Energien haben. Hier ist Griechenland konkurrenzfähig. Dies erläuterte Hans Eichel auf einer Veranstaltung der Europa-Union und der Deutsch-Griechischen Gesellschaft Kassel zum Thema „Der Euro und Griechenland“ am 15.12.2015 vor über 100 Teilnehmern im voll besetzten Stadtteilzentrum des Vorderen Westens.

Hans Eichel am 15.12.2015 vor über 100 Teilnehmern

Eine Leuchtturmfunktion hätte es, wenn die Europäische Union in jedem Mitgliedsland eine Spitzenuniversität gründen würde. „Gute Hochschulen sind Magneten für Wissenschaftler und Kapital. In ihrem Umfeld entstehen Unternehmen und Arbeitsplätze. Genau das braucht Griechenland jetzt“, so Eichel.
In der Diskussion wurde deutlich, dass der Euro für eine funktionierende Wirtschaft unverzichtbar ist. Würde Griechenland zur Drachme zurückkehren, wäre es der Währungsspekulation der internationalen Finanzmärkte gnadenlos ausgeliefert. Die Unternehmen hätten keine verlässliche Kalkulationsgrundlage für Handel und Dienstleistungen. Ebenso müsse die Vereinigung Europas voranschreiten. Denn die einzelnen europäischen Nationen haben keine Chance, sich allein gegen die USA und China, die Supermächte des 21. Jahrhunderts, zu behaupten.