Der ehemalige Landrat des Wetteraukreises, Rolf Gnadl, ist Mitglied der überparteilichen Europa- Union Deutschland, Kreisverband Wetterau, geworden. Bereits als langjähriger Landrat hat sich Gnadl für die Völkerverständigung und die Einigung Europas stark gemacht. Auf seine Initiativen wurden Kreispartnerschaften mit dem ehemaligen Kreis Bruntal in Tschechien, dem Kreis Ukmerke in Litauen und dem Bezirk High-Peak in England begründet und gepflegt. Als Landrat hatte er früher den Wetteraukreis in der Europa-Union vertreten, der selbstverständlich Mitglied ist und damit auch die Aktivitäten der Europa-Union Wetterau unterstützt.
Bei einem Gespräch mit Dr. Johannes Fertig, dem Vorsitzenden der Europa-Union Wetterau sagte Gnadl: „Es ist für mich wichtig, dass sich die Europa-Union politisch für die Europäischen Werte wie Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie Freiheit und Solidarität einsetzt“.
Gnadl und Fertig waren sich einig, das nur ein föderales Europa mit einer Europäischen Regierung und Europäischen Parlament, dass diese kontrolliert, den erheblichen Herausforderung unsere Zeit mit ausreichender Geschlossenheit auf Dauer gewachsen ist. Beide stehen damit im Gegensatz zu nationalkonservativen Politikern, wie etwa dem Ministerpräsidenten Polens, Mateusz Morawiecki, der kürzlich bei einer Rede an der Universität Heidelberg eine Stärkung der Nationalstaatlichkeit in Europa beschwor. Nach Auffassung von Gnadl und Fertig sollen sich die Länder in der Europäischen Union mit gemeinsamen Gestaltungswillen auf den Weg eines föderalen Staatenverbundes machen. Dazu gehören politische Felder einer gemeinsamen Außenpolitik, einer gemeinsamen Wirtschafts- und Umweltpolitik und einer gemeinsamen Gesundheits- und Sozialpolitik. Eine Stärkung Europas im Verhältnis zu den weltpolitischen Großmächten liege im Eigeninteresse jeden Mitglieds-Staates, selbst dann, wenn es dazu nötig ist, teilweise nationale Kompetenzen zugunsten Europas abzugeben.