Kurzreise der Europa-Union Wetterau nach Westböhmen

Auch mehr als 20 Jahre nach der Osterweiterung sind die Kenntnisse zu unseren osteuropäischen Nachbarn häufig noch sehr begrenzt.

Um dem gezielt entgegenzuwirken, unternahm die Europa-Union Wetterau Mitte Mai eine dreitägige Reise in die westböhmische Bäderregion.

Die durch Peter Bauch und Joachim Gutermuth sorgfältig vorbereitete und schnell ausgebuchte Reise führte über Marktredwitz nach Karlsbad, Loket, Tepla und Marienbad.

Um für ein besseres Grundverständnis für die Region zu sorgen, gab es auf der Anreise einen ersten Halt beim Egerland-Museum in Marktredwitz. In dem modern gestalteten Museum erhielt die Gruppe einen vertieften Einblick in Kultur, Tradition und Wirtschaftsleben des Egerlandes. Es war für viele Teilnehmer die erste intensivere Begegnung mit einer über Jahrhunderte von Deutschen dicht besiedelte Region.

Im Anschluss daran erhielten die Teilnehmer eine Einführung in die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der EU am Beispiel der Euregio Egrensis. Zu ihr haben sich 1992/93 Bayern, Sachsen/Thüringen und Böhmen zusammengeschlossen. Der sehr kundige Geschäftsführer des Euregio-Büros Harald Ehm erläuterte kompakt und verständlich Ziele, Aufgaben und aktuelle Projekte für die Stärkung grenzüberschreitender Begegnung und Verständigung. Seine junge tschechische Mitarbeiterin Kamila Haňáková ergänzte in perfektem Deutsch seine Ausführungen. 

Durch diesen Vortrag und seine personelle Aufteilung wurde deutlich, wie wichtig diese durch die EU geförderte grenzüberschreitende Arbeit ist, um die Region als gemeinsamen Lebens- und Wirtschaftsraum zu gestalten und dass sie offenbar Früchte trägt.

Ausgestattet mit diesem Vorwissen freuten sich die Reiseteilnehmer darauf, nun Westböhmen zu erkunden und zu erleben. Erster Anlaufpunkt war das prachtvolle, über Jahrhunderte gewachsene Kurzentrum Karlsbads, über welches das gebuchte Hotel einen sehr guten Blick bot. Das Wissen über das Kurviertel und seine Gebäude wurde am Folgetag durch einen kundigen Stadtführer vertieft. Danach gab es einen Ausflug in das märchenhaft wirkende Städtchen Loket mit vielen Informationen zum Ort und zur dortigen Burg mit seiner langen Geschichte. 

Burg mit seiner langen Geschichte. 

Ein weiterer Höhepunkt der Reise war am nächsten Tag der Besuch des Klosters Tepla mit Führung und Begegnung. Dieses über 800 Jahre alte Kloster der Prämonstratenser war nicht nur ein zentraler Ausgangspunkt für die Christianisierung, sondern hatte auch wegen seiner großen Wirtschaftskraft prägenden Einfluss auf die gesamte Region inklusive der Kurbäder, unter anderem wurde von hieraus Marienbad gegründet.

Erfüllt von imposanten Eindrücken, insbesondere auch einer alten Bibliothek mit über 100.000 Bänden, machte sich dann die Reisegruppe auf den Weg zu einer tschechisch- deutschen Begegnung im Restaurant des Klosters. 

Diese Begegnung war durch die anwesende Leiterin des Kulturamtes von Tepla, Frau Vera Mikova, sehr umsichtig vorbereitet worden, 

Nach einer Vorstellung der Europaunion durch den Vorsitzenden Dr. Helmut Francke äußerten der Bürgermeister, sein Stellvertreter und eine Lehrerin aus Tepla ihre Gedanken zu Europa und die aktuelle politische Lage. Dabei wurde immer wieder betont, wie wichtig Beziehungen und Begegnungen über Grenzen hinweg sind – Europa soll und kann verbinden!

Gestärkt durch das reichhaltige Buffet und beeindruckt durch den Austausch freuten sich die Teilnehmer auf das letzte Reiseziel Marienbad. Dort bot sich vor der Rückfahrt noch die Gelegenheit für Spaziergänge im Kurpark und der angrenzenden Umgebung.

„Wir freuen uns sehr über den Zuspruch und den Verlauf dieser Reise bilanzierte der Vorsitzende Helmut Francke. Es ist uns gelungen, neues Interesse zu wecken für östliche Nachbarn und Mitteleuropa. Es gilt nun, dieses Interesse durch Partnerschaften, Begegnungen und weitere Reisen zu verstetigen.“