Schülerinnen und Schüler setzen Wettbewerbsmotto kreativ um

„Europa? Aber sicher!“: Unter diesem Motto war in diesem Jahr wieder Kreativität gefordert bei der 72. Ausgabe des Europäischen Wettbewerbs. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler – auch aus dem Wetteraukreis – sandten Beiträge ein bei dieser Veranstaltung der Europa-Union. Jetzt standen wieder die Ehrung der Siegerinnen und Sieger sowie die Würdigung aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Plenarsaal des Kreishauses an. Diese Aufgabe übernahmen Vertreterinnen und Vertreter des Kreisverbands der veranstaltenden Europa-Union und Landrat Jan Weckler.  

In seiner Begrüßung verwies der Landrat auf den Erfolg des Projekts Europa in der Zeit seit dem Zweiten Weltkrieg: „Die Welt ist vielfach kein friedvoller Ort, das zeigen jüngst erst die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und dem Iran. Und auch der Osten Europas erfährt seit drei Jahren wieder in der Ukraine die Schrecken eines Krieges zwischen zwei Staaten, den man hier eigentlich nicht mehr für möglich hielt.“ Die EU und ihr europäische Gedanke hingegen stünden für Frieden und Freiheit. „Wir teilen gemeinsame Werte und setzen uns in der Europäischen Union für die Freiheit ein. So können wir in Wahlen unsere Staatsführung selbst bestimmen, es existieren Meinungs- und Pressefreiheit, und wir können für unsere Rechte und Ansichten demonstrieren, ohne etwas befürchten zu müssen. Das ist in vielen anderen Ländern der Erde nicht möglich“, betonte der Landrat. Allerdings müsse man sich für den Erhalt dieser Werte auch einsetzen. „Daher halte ich das aktuelle Wettbewerbsthema ‚Europa erhalten, aber sicher‘ für sehr wichtig, denn Europa bedeutet Zukunft für uns, und es ist ein Beitrag, den Frieden zu erhalten“, schloss Jan Weckler mit einem Dank für das Engagement der Schülerinnen und Schüler.

Der Vorsitzende des Kreisverbands Wetterau der Europa-Union, Dr. Helmut Francke, dankte dem Kreis für die Bereitstellung des Plenarsaals. Er zeigte sich begeistert von den kreativen Beiträgen der Schülerinnen und Schülern zu Europa. Den Dank an sie und die sie unterstützenden Lehrkräfte verband er mit der Bitte, doch für den Wettbewerb zu werben, damit die Teilnahme im kommenden Jahr noch stärker ausfalle. 

Francke ergänzte dann die Interpretation des Themas durch den Landrat um weitere Deutungsmöglichkeiten. Neben Kriegen und Zerstörungen sorge auch der zunehmende Klimawandel für Unsicherheit und führe zu zusätzlichen Flüchtlingsströmen. Das Völkerrecht, das gerade auch die Zivilbevölkerung schützen soll, befinde sich auf dem Rückzug, und moralische Instanzen wie der Papst oder der UN-Generalsekretär fänden weniger Gehör. „Nicht mehr die Stärke des Rechts, sondern das Recht des Stärkeren scheint die Oberhand zu gewinnen“, sagte Francke. Die Europäische Union bilde dazu das Gegenmodell. Hier versuchten sich Menschen aus vielen verschiedenen Staaten friedlich zu einigen und gemeinsam mehr Sicherheit zu schaffen. Das reiche von der Wirtschaft über den Umweltschutz bis zur Kriminalitätsbekämpfung. Francke warb auch für die Übernahme von Verantwortung für die Sicherheit der Menschen außerhalb der EU. Etwa indem man dafür Sorge trage, dass man nicht mit dem eigenen Lebensstil die Heimat und damit auch Sicherheit anderer zerstört. 

Im Anschluss folgte die eigentliche Ehrung durch die beiden Vorstandsmitglieder der Europa-Union Brigitta Nell-Düvel und Helmut Betschel. Die Landessieger erhielten Preise und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sprach man mit Urkunden die Anerkennung für ihre Beiträge aus. Mina Baghdjian vom Georg-Büchner-Gymnasium gewann mit zwei Beiträgen zwei Bundespreise. Sie erhielt ihre Auszeichnung bereits bei einer Ehrung im Hessischen Rundfunk in Frankfurt.